„Pflegekräfte verdienen Ehrlichkeit! Die aktuelle Kommunikation der Sozialministerin Korinna Schumann zur Anerkennung der Pflege als Schwerarbeit ist mehr Schein als Sein“, so Sozialsprecherin LAbg. Karin Berger. „Pflegekräften wird suggeriert, sie könnten künftig mit 60 Jahren in Pension gehen – doch das ist schlichtweg ein Trugschluss.“ Berger führt aus, dass es rechnerisch beinahe unmöglich ist, bis zum 60. Lebensjahr die notwendigen Versicherungsjahre zu erwerben. „Das bedeutet, die angekündigte Verbesserung bleibt für viele Pflegerinnen und Pfleger unerreichbar und es wird ihnen Sand in die Augen gestreut. Daher fordern wir auch echte, umsetzbare Modelle für einen früheren Pensionsantritt und nicht nur politische Versprechen ohne Substanz.“
Für Berger ist klar, dass die SPÖ den Menschen ein sozialpolitisches Märchen verkauft, denn in Wahrheit ist die sogenannte Erleichterung für Pflegekräfte in ihrer jetzigen Form nur ein Placebo. „Die SPÖ weckt Erwartungen, die das Gesetz gar nicht erfüllen kann.“ Auch dahingehend kritisiert Berger die Verakademisierung des Pflegeberufs und einhergehende lange Ausbildungszeiten: „Allgemein brauchen wir im gesamten Gesundheitssystem weniger Häuptlinge mit jahrelanger akademischer Ausbildung.“ Die Pflege gehört zweifellos zu den physisch und psychisch belastendsten Berufen in Österreich. „Dass diese Arbeit nun zumindest nominell als Schwerarbeit anerkannt wird, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch ohne realistische gesetzliche Rahmenbedingungen bleibt dieser Schritt bedeutungslos. Die Menschen in der Pflege leisten täglich Unbezahlbares für unsere Gesellschaft. Sie haben sich mehr verdient als symbolische Ankündigungen.“